Gesundheitsförderndes Kokosöl
(Von
Dr. Mary Enig) - Kokosnüsse spielen eine wichtige Rolle für die
menschliche Ernährung, weil sie eine Fülle an physiologisch
funktionellen Inhaltsstoffen bieten, die sowohl im Fett der frischen und
getrockneten Kokosnuss, als auch im Kokosölextrakt enthalten sind.
Kokosöl für die Gesundheit
Schon lange wurden die Eigenschaften der in dem Kokosöl enthaltenen Laurinsäure (der Hauptfettsäure im Fettanteil der Kokosnuss) erkannt, die sie so wertvoll für den Gesundheitsbereich erscheinen lässt. Gerade wegen der positiven Wirkung der Laurinsäure gegen Viren, Bakterien und Protozoen wird Kokosöl zunehmend im Gesundheitsbereich und in der Lebensmittelindustrie verwendet.Auch die Caprylsäure, eine weitere Fettsäure der Kokosnuss, ist jetzt in die Liste der antimikrobiellen Inhaltsstoffe der Kokosnuss aufgenommen worden. In größeren Mengen findet man diese Fettsäuren nur in herkömmlichen Laurinfetten, insbesondere in dem der Kokosnuss.
Kokosöl normalisiert Körperfettwerte
Neuere veröffentlichte Forschungsergebnisse lassen erkennen, dass natürliches Kokosfett - als Bestandteil der Ernährung - zu einer Normalisierung der Körperfettwerte führt, die Leber vor Alkoholschäden schützt und die entzündungshemmende Reaktion des Immunsystems verbessert.Die gesundheitsfördernden Funktionen der Fettsäuren in Kokosnüssen werden offenbar zunehmend erkannt. Aufgrund jüngster Berichte der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA, die eine Kennzeichnung der Transfettsäuren fordern, wird Kokosöl in eine wettbewerbsfähigere Position gehoben, was ihm zur Rückkehr in die Back- und Schnellimbiss- Industrie verhelfen kann, wo es seit jeher wegen seiner Funktionsvielfalt geschätzt wird. Jetzt kann es für eine weitere Eigenschaft Wertschätzung erlangen: die Verbesserung der menschlichen Gesundheit.
Die Vorteile von gesättigten Kokosöl-Fettsäuren
Mit diesem Beitrag soll Ihr Wissen auf einen aktuellen Stand gebracht, was die Neuentdeckung natürlicher "funktioneller Lebensmittel" als wichtige Bestandteile der Ernährung betrifft. Außerdem werden die folgenden Themen angesprochen:- die momentane Situation der Antihaltung gegenüber gesättigten Fettsäuren,
- den aktuellen Stand der Forschungen, die sich mit den gesundheitsfördernden Wirkungen gesättigter Fettsäuren im Vergleich zu den Wirkungen mehrfach ungesättigter Omega-6-Fettsäuren beschäftigt,
- sowie die gesundheitsfördernden Wirkungen gesättigter Fettsäuren im Verhältnis zu den gefährlichen Wirkungen teilgehärteter Fette und Transfettsäuren.
Immer mehr zeigt sich der Nutzen der Inhaltsstoffe des Kokosöls; Laurin und selbst Caprinsäure werden in wissenschaftlichen Artikeln zu Gesundheitsparametern immer öfter positiv erwähnt.
Gesundheitliche Vorteile durch Kokosöl
Getrocknete Kokosnüsse bestehen genau wie Kokoscreme zu 69 Prozent aus Kokosfett. Kokosvollmilch enthält etwa 24 Prozent Fett. Laurinsäure macht etwa 50 Prozent der in Kokosnüssen vorkommenden Fettsäuren aus. Sie ist eine mittelkettige Fettsäure mit der zusätzlichen gesundheitsfördernden Eigenschaft, sich im menschlichen oder tierischen Körper in Monolaurin umzuwandeln.
Gegen Viren und Bakterien
Monolaurin ist ein Monoglycerid, das gegen Viren, Bakterien und Protozoen wirkt. Es wehrt lipidumhüllte Viren (z. B. HI-, Herpes-, Cytomegalo- und Grippeviren) im menschlichen (und tierischen) Organismus ab, ebenso wie schädliche Bakterien und Protozoen. In einigen Untersuchungen wurde für freie Laurinsäure auch eine antimikrobielle Wirkung nachgewiesen.Etwa sechs bis sieben Prozent der Fettsäuren sind Caprinsäure - ebenfalls eine mittelkettige Fettsäure mit einer ähnlich gesundheitsfördernden Wirkung, wenn sie im menschlichen oder tierischen Organismus zu Monocaprin umgewandelt wird. Nachgewiesenermaßen wirkt Monocaprin bei HIV antiviral und wird momentan sowohl auf seine antivirale Wirksamkeit gegen Herpessimplex-Viren als auch seine antibakterielle Wirksamkeit bei Chlamydia und anderen sexuell übertragbaren Bakterien getestet.1 In der Lebensmittelbranche ist seit langem bekannt, dass die funktionellen Eigenschaften des Laurinöls, insbesondere des Kokosöls, von anderen handelsüblichen ölen nicht zu übertreffen sind.
Bedauerlicherweise gelang es der öl- und Fettindustrie in den USA in den späten 1930er und dann wieder in den 1980er und 1990er Jahren, den Verbrauch von Kokosöl aus wirtschaftlichen Interessen zu unterdrücken. Infolgedessen verzichteten die Lebensmittelhersteller in den USA und den von den USA stark beeinflussten Staaten auf die Vorzüge der Laurinöle.
Positive Gesundheitsparameter
Immer mehr zeigt sich der Nutzen der Inhaltsstoffe des Kokosöls. Laurin- und selbst Caprinsäure werden in wissenschaftlichen Artikeln zu Gesundheitsparametern immer öfter positiv erwähnt. Die Wirksamkeit von Laurinsäure und Monolaurin gegen Viren, Bakterien und Protozoen ist einer kleinen Zahl von Forschern seit fast vier Jahrzehnten bekanntDieses Wissen zog mehr als 20 Forschungsarbeiten und etliche amerikanische Patente nach sich; außerdem entstand im letzten Jahr ein umfangreiches Buchkapitel über die wichtigen Aspekte von Laurinölen als antimikrobiell wirkende Mittel.2
In der Vergangenheit war sich der überwiegende Teil der Ärzte, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaftler über die möglichen gesundheitlichen Vorzüge, die der Verzehr von Lebensmitteln aus Kokos und Kokosöl bietet nicht bewusst. Dies ändert sich nur langsam.
Zu den Viren, die von diesen Lipiden inaktiviert werden können, gehören neben dem
- HI-Virus
- das Masernvirus,
- das Herpes-Simplex-1-Virus (HSV-1),
- das Vesicular-Stomatitis-Virus (VSV),
- das Visna-Virus und das
- Zytomegalovirus
Keine schädliche Wirkung auf Darmbakterien
Monolaurin scheint auf nützliche Darmbakterien keine schädliche Wirkung zu haben, sondern nur auf potentiell krankheitserregende Mikroorganismen. Isaacs und Mitarbeiter wiesen beispielsweise bei den weit verbreiteten Erregern Escherichia coli und Salmonella enteritidis keine Inaktivierung durch Monolaurin nach, bei Haemophilus influenza, Staphylococcus epidermidis und dem grampositiven Gruppe-B-Streptokokkus hingegen eine sehr starke Inaktivierung.Zu den potentiell krankheitserregenden Bakterien, die Monolaurin inaktiviert, gehören Listeria monocytogenes, Staphylococcus aureus, Streptococcus agalactiae, Gruppe-A-, F- und G-Streptokokken, grampositive Organismen und, wenn sie mit einem Chelator vorbehandelt wurden, auch einige gramnegative Organismen.11
Pilze sind zerstörbar
Nachgewiesenermaßen sind etliche Hefen und andere Pilze sowie Protozoen durch Laurinsäure oder Monolaurin inaktivier- oder zerstörbar. Unter diesen Pilzen sind auch verschiedene Arten von Pilzflechten.12 Chlamydia trachomatis wird durch Laurinsäure, Caprinsäure und Monocaprin inaktiviert.13 Mithilfe von monocaprinhaltigen Hydrogelen können sexuell übertragbare Viren wie HSV-2 und HIV-1 und Bakterien wie Neisseria gonorrhoeae wirkungsvoll inaktiviert werden.14Antihaltung gegenüber gesättigten Fettsäuren
Mehr als drei Jahrzehnte lang litt die Kokosindustrie unter den Diffamierungen verschiedener Vereinigungen, etwa der Verbraucherschutzorganisation Centres for Science in the Public Interest (CSPI) , der American Soybean Association (ASA), von Vertretern der Speiseölindustrie und der wissenschaftlichen und medizinischen Fachwelt, die ihre Fehlinformationen wiederum von Institutionen wie der CSPI und der ASA erhielten. Sie erhalten nun einen kurzen überblick darüber, wie es zu diesen Kampagnen gegen gesättigte Fettsäuren und tropische öle kam.Antihaltung gegenüber gesättigten Fettsäuren
In den späten 1950ern behauptete ein Forscher in Minnesota, dass gehärtete Pflanzenfette die Ursache für das Ansteigen der Herzkrankheiten seien. Die Speiseölindustrie reagierte damals mit der Behauptung, Ursache des Problems sei allein das in den gehärteten ölen vorhandene gesättigte Fett und kündigte an, zukünftig teilgehärtetes Fett zu verwenden, um das Problem zu beseitigen.In Wirklichkeit änderte sich nichts, denn bereits vorher waren die Fette teilgehärtet. Die Konzentrationen der gesättigten Fettsäuren blieben gleich, genauso wie die Konzentrationen der Transfettsäuren. Das Einzige, was sich wirklich änderte, war die Bezeichnung "hydriert" oder "gehärtet" auf dem Etikett. Zur selben Zeit berichtete ein Forscher aus Philadelphia, der Konsum von mehrfach ungesättigten Fettsäuren führe zur Senkung des Serumcholesterinspiegels.
Jedoch hatte dieser Wissenschaftler verschwiegen, dass es zu dieser Senkung kam, weil das Cholesterin in die Gewebe wie beispielsweise Leber und Arterien gelangt war. Auf diese wissenschaftliche Veröffentlichung und die allgemeine Anerkennung dieser neuen Agenda reagierte die Speiseölindustrie damit, dass sie sich immer mehr darauf konzentrierte, die in den Lebensmitteln vorkommenden "gesättigten Fette" durch " mehrfach ungesättigte Fette" zu ersetzen.
Wie viele von Ihnen wahrscheinlich wissen, ist der Nachdruck, der auf den Konsum ungesättigter Fette gelegt wurde, in verschiedener Hinsicht fehlgeschlagen. Gegenwärtige Korrekturvorschläge, wie sie Vereinigungen wie die Nationale Akademie der Wissenschaften (NAS) vorlegen, laufen darauf hinaus, die gesättigten Fette und die mehrfach ungesättigten Fette durch einfach ungesättigte zu ersetzen.
Desinformationen der Speiseöl-Lobby
Zu den frühen Befürwortern der Antihaltung gegenüber gesättigten Fetten gehörte die Corn Products Company (CPS International), die ein 1963 erschienenes Buch von Jeremiah Stamler 1966 in einer Fachausgabe herausgab. In diesem Buch wurden die ersten Angriffe gegen tropische öle geführt. 1963 war Kokosöl das einzige tropische öl, das als "reich an gesättigten Fetten" herausgehoben wurde. Palmöl wurde zu jener Zeit auf dem amerikanischen Lebensmittelmarkt überhaupt nicht angeboten, es stellte keine wirtschaftliche Bedrohung für die heimischen Fette dar und wurde in keinem der frühen Texte erwähnt.Die Redaktion der Consumer Reports schrieb, dass "[…] 1962 […] einer der Redakteure feststellte, dass der Durchschnittsamerikaner jetzt genau solche Angst vor Fetten hat wie früher vor Hexen".
1965 wurde die American Heart Association (AHA) von einem Beauftragten der Firma Procter & Gamble Pharmaceuticals aufgefordert, in ihrem Bericht über die Wechselwirkungen zwischen Herzzustand und Ernährung jegliche Beziehung zu Transfettsäuren zu entfernen. Das in diesem Sinne geänderte offizielle Dokument ermutigte zum Verzehr teilweise gehärteter Fette.
In den 1970er Jahren arbeitete eben dieser Vertreter von Procter & Gamble in zwei leitenden ernährungswissenschaftlichen Positionen: als Versuchsleiter der National Heart, Lung and Blood Institute's Lipid Research Clinic (LRC) und als Direktor eines der LRC-Zentren.
Die LRC-Versuche waren Auslöser für die NIH Cholesterol Consensus Conference 1984, aus welcher dann das Cholesterin-Aufklärungsprogramm der USA (NCEP) hervorging. Dieses Programm setzt sich für den Verzehr von Margarine und teilweise gehärteten Fetten ein und warnt vor dem Konsum größerer Mengen von Transfetten. Im offiziellen NCEP-Dokument heißt es, dass "Kokosöl, Palmöl und Palmkernöl […] vermieden werden sollten".
In den Akten zu Fetten und ölen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums wird 1966 über die Instabilität ungesättigter Fette und öle berichtet. An den gesättigten Fetten wurde keine Kritik geübt. Erst später sollte die kritische Haltung Einzug in die Behörde halten, als sie nämlich unter den Einfluss der amerikanischen Speiseölindustrie geriet und die "Amerikanischen Ernährungsrichtlinien" entwickelte.
In diesen Richtlinien offenbart sich die Antihaltung gegenüber gesättigten Fetten, und das hat sich bis heute nicht geändert. Dennoch gab es 1998 einen Umschwung in der Antihaltung der Behörde. In den frühen 1970er Jahren betrieb die Speiseölindustrie trotz der Bedenken etlicher Forscher gegenüber Transfetten eine Art "Drehtür-Tausch": Sie trieb den wachsenden Bedarf teilweise gehärteter Pflanzenfette voran, indem sie gesättigte Fette verdammte und das Transfett-Thema unter den Tisch kehrte.
Die Wahrheit hinkte hinterher
Von diesem Moment an hinkte die Wahrheit über die tatsächlichen Wirkungen von Nahrungsfetten hinterher. Die amerikanische Speiseölindustrie sponserte das Informationsmaterial zur Schulung der öffentlichkeit, und die auf natürlicher Basis arbeitende Molkerei- und Tierfettindustrie erwies sich als unfähig, diesen Informationen etwas entgegenzusetzen.Kokos-, Palm- und Palmkernöl hatten, da sie in den USA nicht angebaut wurden, keine Position, um sich verteidigen zu können. Die für die Informationsverbreitung zuständigen Regierungsstellen ignorierten die protestierenden "einsamen Rufer", und so hatten bis Mitte der 1980er Jahre sowohl die Lebensmittelhersteller als auch die Verbraucher ihren Fett- und ölverbrauch größtenteils umgestellt - von sicheren gesättigten Fetten auf problematische Transfette.
Enig und Fallon (1998-99) haben diesen Sachverhalt in dem Artikel The Oiling of America" festgehalten.
Beginn der Antihaltung gegenüber gesättigten Fettsäuren
Sie fing in den späten 1950ern an, als ein Forscher in Minnesota behauptete, dass gehärtete Pflanzenfette die Ursache für das Ansteigen der Herzkrankheiten seien.Dann veröffentlichte die CSPI im August 1986 eine "Pressemitteilung" mit dem Titel: "Wie irreführend die Kennzeichnung von Pflanzenölen ist: Gesättigte Fette ohne die Fakten", worin sie "Palm-, Kokos- und Palmkernöl" als "reich an arterienverstopfenden gesättigten Fetten" bezeichnete. Die CSPI erklärte weiterhin, dass sie die amerikanische Gesundheitsbehörde aufgefordert habe, Nahrungsmittel nicht mehr als "100 Prozent pflanzliches Backfett" kennzeichnen zu lassen, sobald sie irgendein "tropisches öl" enthalten.
Die CSPI forderte auch den obligatorischen Kennzeichnungszusatz "gesättigtes Fett", wenn Kokos-, Palm- oder Palmkernöl auf dem Etikett namentlich aufgeführt waren. 1988 veröffentlichte die CSPI eine Broschüre mit dem Titel Saturated Fat Attack" (Angriff auf gesättigte Fette). Diese Broschüre enthält Listen mit "geprüften" verarbeiteten Nahrungsmitteln aus Supermärkten in Washington. Die Listen gaben die gesättigten Fette in den Produkten an.
Kapitel 3 dieser Listen trägt die überschrift "Unerwünschte tropische öle" und lässt die Befürworter der Kennzeichnungspflicht, durch die tropische öle abgewertet werden, zu Wort kommen. Diese Broschüre wies eine Menge schwerwiegender Fehler auf: So lieferte sie beispielsweise eine fehlerhafte Beschreibung der Biochemie von Fetten und ölen und machte völlig falsche Angaben über die Fett- und ölzusammensetzung vieler Produkte.
Zur selben Zeit, als 1986 die CSPI ihre Kampagne führte, startete die American Soybean Association ihre eigene Kampagne gegen tropische öle, indem sie u. a. Hetzbriefe an die Sojabohnenbauern versendete. Die ASA schaltete Anzeigen für eine "Anleitung zur Bekämpfung von (tropischen) Fetten" und stellte einen "Ernährungswissenschaftler" zur überwachung von Supermärkten in Washington ein, der die Lebensmittel auf ihren Gehalt an tropischen ölen überprüfte.
Anfang 1987 forderte die ASA die FDA auf, die Kennzeichnungspflicht "tropische Fette" einzuführen. Die Soybean Association setzte Mitte 1987 ihre aktive und wachsende Kampagne gegen tropische öle fort. Am 3. Juni 1987 erschien in der New York Times der Leitartikel "Die Wahrheit über pflanzliche öle", worin Palm-, Palmkern- und Kokosöle als "die billigeren, arterienverstopfenden öle aus Malaysia und Indonesien" bezeichnet wurden und die Behauptung aufgestellt wurde, dass tropische öle nicht den amerikanischen Ernährungsrichtlinien entsprechen würden, obwohl das keineswegs geklärt war. Die Bezeichnung "Arterienverstopfung" stammte direkt von der CSPI.
Kokosöl und Herzkrankheiten
Die über vier Jahrzehnte anhaltende Forschung über die Wechselwirkungen zwischen Kokosöl als Nahrungsbestandteil und Herzerkrankungen ist sich im Großen und Ganzen einig darüber, dass sich Kokosöl bei der Bekämpfung und Reduzierung von Risikofaktoren für Herzerkrankungen als nützlich erweist.
Diese Forschungsergebnisse führen uns zu der Frage:
Sollte Kokosöl zur Vorbeugung und Behandlung von Herzerkrankungen angewendet werden?
Blackburn und Mitarbeiter (1988) setzten sich mit der veröffentlichten Literatur über die "Auswirkungen von Kokosöl auf Serumcholesterin und Atherogenese" auseinander und kamen zu dem Schluss, dass "Kokosöl, wenn es mit anderen Fetten oder ausreichend mit Linolsäure ergänzt wird, hinsichtlich Atherogenese ein neutrales Fett darstellt".
Nachdem Kurup und Rajmoran (1995) sich mit derselben Literatur beschäftigt hatten, führten sie eine Studie bei 64 Freiwilligen durch und fanden "keine statistisch signifikante Veränderung bei den Werten für Gesamtserumcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin, dem HDL-Cholesterin/ Cholesterin-Quotienten und dem LDL-Cholesterin/HDL-Cholesterin-Quotienten der Triglyceride im Vergleich zum Ausgangswert".
Positive Wirkungen beobachtet
Die Forscher beobachteten eine positive Wirkung, wenn zusätzlich Kokosnusskern in die Ernährung aufgenommen wurde.Kaunitz und Dayrit (1992) untersuchten die epidemiologische Versuchsdaten von Gruppen, die Kokosnüsse verzehrt hatten, und stellten fest, dass "die vorliegenden Bevölkerungsstudien zeigen, dass Kokosöl in der Ernährung weder zu einem hohen Serumcholesterinwert noch zu einer hohen Sterblichkeit oder Krankhaftigkeit durch koronare Herzkrankheiten führt."Sie stellten weiterhin fest, dass Mendis und Mitarbeiter 1989 bei jungen männlichen Erwachsenen aus Sri Lanka unerwünschte Lipidveränderungen nachgewiesen hatten, nachdem sie ihre Ernährung vom gewöhnlichen Kokosöl auf Maisöl umgestellt hatten.
Obwohl zwar der Serumcholesterinwert um 18,7 Prozent und der LDLCholesterinwert um 23,8 Prozent sank, fiel auch der HDL-Cholesterinwert um 41,4 Prozent weit unter den niedrigsten akzeptablen HDL-Wert von 35 mg/dL, und der LDL/HDL-Quotient stieg um 30 Prozent. Die beiden letztgenannten Veränderungen gelten als unerwünscht. Mendis und Kumarasunderam (1990) verglichen auch die Wirkung von Kokos- und Sojaöl bei normolipidämischen jungen Männern, und wieder führte der Verzehr von Kokosöl zu einem Anstieg des HDLCholesterinwertes, wohingegen Sojaöl dieses erwünschte Lipoprotein senkte.
Kurup und Rajmohan, die die Auswirkungen der alleinigen Ergänzung von Kokosöl zu einer vorherigen Ernährung mit vielerlei Fetten durchführten, stellten, keine nennenswerten Abweichungen von den Ausgangswerten fest.
Zuvor hatten Prior und Mitarbeiter (1981) gezeigt, dass bei Inselbewohnern, die große Mengen Kokosöl zu sich nehmen "keine Anzeichen dafür beobachtet wurden, dass die hohe Zufuhr von gesättigten Fetten bei diesen Gruppen eine schädliche Wirkung hat". Wanderten diese Gruppen aber nach Neuseeland aus, wo sich ihr Kokosölkonsum verringerte, stieg ihr Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterinwert an und ihr HDL-Cholesterinwert sank. Die Behauptung, dass gesättigte Fette ein Ernährungsproblem darstellen, wird durch keinen Beweis gestützt.15
Studien, in denen angeblich nachgewiesen wurde, dass der Verzehr von Kokosöl zu einer Hypercholesterinämie führt, haben meist nur gezeigt, dass Kokosöl das Serumcholesterin nicht so wirkungsvoll senkte wie das ungesättigtere Fett, das zum Vergleich herangezogen wurde. Einer der Gründe dafür scheint darin zu liegen, dass Kokosöl im Gegensatz zu den meisten mehrfach ungesättigten Fetten das Cholesterin nicht in die Gewebe transportiert. Die chemische Analyse eines Atheroms hat gezeigt, dass die Fettsäuren aus dem Cholesterinester zu 74 Prozent aus ungesättigten ( 41 Prozent der gesamten Fettsäuren sind mehrfach ungesättigt) und nur zu 24 Prozent aus gesättigten Fettsäuren bestand. Bei keiner der gesättigten Fettsäuren handelte es sich um Laurinoder Myristinsäure.16
Bildung der als arterienblockierend geltenden Atherome
In neueren Forschungen wurde nachgewiesen, dass der Herpes- und Cytomegalovirus eine Rolle bei der Bildung atherosklerotischer Plaque und bei der Wiederverengung der Arterien nach einer Angioplastie spielen.17 Interessant daran ist, dass das antimikrobiell wirkende Lipid Monolaurin Herpes- und Cytomegaloviren hemmen kann, Monolaurin aber nur dann im Körper gebildet wird, wenn Laurinsäure Bestandteil der Ernährung ist.Ironischerweise könnte man deshalb die Empfehlungen, Kokosöl und andere Laurinöle zu meiden, auch als einen Beitrag zum Anstieg koronarer Herzerkrankungen ansehen.
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