So bekommen Sie Ängste natürlich in den Griff
Angst ist eine sinnvolle Reaktion, denn sie schützt uns vor Gefahren. Wenn wir in bedrohlichen Situationen Angst empfinden, schüttet der Körper Stresshormone (u. a. Adrenalin) aus, die uns kampf- und fluchtbereit machen. Dadurch mobilisieren wir Kräfte, um die riskante Situation zu überwinden. Treten Angstgefühle jedoch auf, wenn keine tatsächliche Gefahr besteht, sprechen Ärzte von einer Angststörung. Angst gilt als krankhaft, wenn sie diese Merkmale hat:
- sie ist unangemessen stark oder anhaltend
- sie tritt auf, ohne dass es eine reale Bedrohung gibt
- sie kann nicht mehr kontrolliert oder ausgehalten werden
- sie beeinträchtigt das alltägliche Leben
Die große Bandbreite der Angststörungen kann in drei Kategorien eingeordnet werden. Ängste, die scheinbar aus heiterem Himmel ohne äußeren Anlass auftreten, werden als Panikstörung bezeichnet. Entsteht die Angst durch einen bestimmten Auslöser, handelt es sich um eine Phobie.
In diese Kategorie gehören ebenso die Platzangst wie die Flugangst und die Spinnenphobie. Bei Panikstörungen und Phobien sind schulmedizinische Medikamente meistens verzichtbar, und Sie können zur Unterstützung der psychotherapeutischen Maßnahmen auf die Kraft der natürlichen Methoden vertrauen.
Baldrian wirkt angstlösend und beruhigend. Nehmen Sie daher kurmäßig ein Baldrianpräparat (z. B. Baldrivit®, 50 Tbl. ab 11 €; Baldurat®, 50 Tbl. ab 11 €; Euvegal®, 50 Tbl. ab 20 €) ein, wenn Sie zu Angststörungen neigen.
Außerdem gibt es Baldrian auch als Tee zum trinken. Er wirkt beruhigend auf das Nervenkostüm, was sich auch positiv auf die Verdauung auswirkt.Harmonisierend wirken auch die Essenzen der Bachblüten (20 ml ab 8 € in der Apotheke). Bei Panikstörungen ohne klare Ursache hilft Ihnen die Blütenessenz Aspen. Bei Ängsten, die Sie klar benennen können, ist Mimulus das Mittel der Wahl. Fünf Tropfen in einem Glas Wasser lösen die Angst und lassen Sie gelassener werden.
Einer der wichtigsten Bausteine in der Behandlung von Angsstörungen sind Entspannungstechniken. Wenn Sie z. B. die Technik des autogenen Trainings erlernen, sind Sie Ängsten nicht mehr hilflos ausgeliefert. Sie können durch regelmäßiges Üben Ihr vegetatives Nervensystem so beeinflussen, dass es nicht mehr zu Überreaktionen kommt.Gegen Phobien hat sich auch eine Hypnotherapie bewährt. Dabei führt Sie der Therapeut in einer Tiefenentspannung in die angstauslösenden Situationen. Anschließend verankert er in Ihrem Unterbewusstsein, dass diese Situation für Sie ungefährlich ist, wodurch sich die Ängste auflösen.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sieht Ängste als Ausdruck einer Blockierung der Lebensenergie Qi. Über ausgewählte Punkte auf der Haut können die Energiebahnen so angeregt werden, dass die Energie wieder harmonisch fließt und sich das übererregte Nervensystem beruhigt. Eine solche Akupunkturbehandlung kostet etwa 40-50 Euro.
Gegen die Angst können Sie mit Akupressur auch selbst stimulieren. In der Mitte des Brustbeins etwa drei Fingerbreit oberhalb des unteren Endes liegt der Akupunkturpunkt „Taubenschwanz" (JunWei, KG 15). Um Ängste zu lindern, können Sie diesen ausgleichenden Energiepunkt mehrmals täglich stimulieren. Massieren Sie diese Stelle dazu mit dem Mittelfinger etwa fünf Minuten lang in kreisenden Bewegungen.
Im akuten Fall können Sie sich auch rasch und zuverlässig mit einem homöopathischen Mittel helfen. Die folgenden Mittel haben sich zur Selbstbehandlung bewährt:
Belladonna bei Angst vor Tieren, besonders vor schwarzen großen Hunden und auch vor Wasser.
Aconitum, wenn die Angst so stark ist, dass man glaubt, sterben zu müssen. Dabei bestehen Zittern und Herzklopfen.
Argentum nitricum bei Erwartungsangst vor wichtigen Terminen, Angst auf weiten Plätzen und Flugangst.
Gelsemium gegen Angstzustände mit Schwäche, Schweißausbrüchen und dem Gefühl, wie gelähmt zu sein.
Stramonium bei Angst in der Dunkelheit und besonders bei Panikattacken in Tunneln.
Geben Sie bei akuten Ängsten und Panikattacken 2-3 Globulies unter die Zunge und lassen sie sie dort langsam zergehen.
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